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4 Gründe, warum die Flüchtlinge ein Geschenk für uns sind

Es ist krass. Unzählbar viele Menschen kommen. Diese Situation ist gelinde gesagt ungewohnt. Alles, was wir nicht kennen, macht uns nervös. Wir können es nicht einschätzen und neigen vielleicht dazu, die negativen Folgen zuerst zu sehen. Und trotzdem helfen die Menschen, wo sie können und haben die anfängliche Ohnmacht überwunden! Ich persönlich habe nach der ersten tiefen Ergriffenheit viel über die Situation nachgedacht. Ich kann es drehen und wenden. Wenn wir alle offen sind und mit dazu beitragen, dass das neue Deutschland die Chance nutzt und von Anfang an selbst zeigt, welche Werte wichtig sind, dann können wir die Vorteile der Flüchtlingswelle ausbauen. Im Moment ist das Aufkommen extrem und es scheint kein Land in Sicht. Doch die Zuwanderer sind da. Wir müssen mit der Situation umgehen. Neben der praktischen Hilfe, gibt es für mich noch etwas, das ebenso wesentlich ist. Die innere Einstellung zu einer neuen nicht zu ändernden Lage. Ich komme auf 4 Gründe, warum die Flüchtlinge ein Geschenk sind.

1. Die Ruhigen werden endlich laut
Die Mehrheit der Menschen will Frieden. Sie will ein schönes Leben und ein schönes Miteinander mit Raum für sich selbst. Als die Flüchtlingswelle begann, hat die Mehrheit angefangen, zu spenden und zu helfen. Darüber geredet wurde anfangs nicht. Es wurde einfach gemacht!
Dann wurde es laut. Fremdenhass, Rassismus, Dummheit. Oh, vor allem Dummheit wurde sehr laut! Angsterfüllte, ungebildete Menschen haben ihre kurzsichtigen gehässigen Ansichten in Form von Krawallen, Gewalt und Übergriffen kund getan.
Und dann kam der Punkt, an dem die ruhige menschliche Mehrheit, die sonst auf solche Idioten schaut und wartet, bis sie sich beruhigt haben, genug hatte! Sie wusste, wenn sie jetzt schweigt, geht etwas ganz gehörig schief. Es forderte etwas Überwindung, doch nun sind die Guten laut! Wir posten Berichte über die große Hilfe, über Menschlichkeit, über die Notwendigkeit, die Flüchtlinge zu unterstützen, aufzunehmen und bestens zu integrieren. Und wir merken, wir sind die Mehrheit! Wir merken, die meisten unserer Mitmenschen sind die Guten! Wir haben es nur nicht bemerkt, weil wir nie laut waren. Wir haben Mut geschöpft. Regierungen reagieren, Poltiker werden unbürokratisch, Länder kommunizieren. Das haben wir bewirkt!

2. Wir erkennen die Arschlöcher
Arschlöcher gibt es überall, in jedem Land, in jeder Religion, einfach in jeder Gruppe. Es gibt Arschlöcher in Europa, es gibt Arschlöcher unter den Flüchtlingen, es gibt sie in Deutschland. Sie machen aber nur einen kleinen Prozentsatz aus! Es wäre zu einfach, eine bestimmte Gruppe als die Bösen zu bestimmen. Das klappt einfach nicht. Auch der schönste Apfelbaum hat faule Äpfel. Wir müssen die ganze Ernte sehen. Und dabei wird schnell klar – jeder Mensch muss individuell betrachtet werden! Fremdenhass allein ist kein guter Ratgeber für Menschenkenntnis. Wir müssen das große Ganze sehen. Erstes Beispiel: Eine Gruppe Flüchtlinge ist auf den letzten Metern in ein sicheres Land. Alle bis auf einen sind vor Krieg, Terror, Grausamkeit und Tod geflohen. Der eine nutzt die Welle aus, um vielleicht mehr Geld zu verdienen als in seinem eigenen Land, wo die Verhältnisse vielleicht nicht rosig, aber annehmbar sind. Dies ist an sich verständlich, doch kann er warten, bis die wirklich Notleidenden versorgt sind. Er ist ein Arschloch, weil er die Not der anderen Flüchtlinge für seinen Vorteil nutzt. Sind deshalb alle Flüchtlinge Schmarotzer? Nein! Zweites Beispiel: Ein ganz normaler Abend an einer Bushaltestelle irgendwo in Deutschland. Dort wartet nach Feierabend eine Gruppe von Menschen auf den Bus, der auch kommt. In diesem Moment kommen Flüchtlinge die Straße entlang und fragen nach dem Weg oder nach etwas zu trinken. Alle Wartenden außer einem tun ihr Bestes, um zu helfen und werden den nächsten Bus nehmen. Der eine steigt in den Bus und fährt weg. Nicht weil er keine Zeit gehabt hätte. Er fühlt sich nicht verantwortlich. Er ist ein Arschloch. Sind deswegen alle Deutschen Nazis? Nein! Wir schauen wieder differenzierter auf das große Ganze und das kleine Spezielle, je nach Situation.

3. Flüchtlinge gestalten die Zukunft unseres Landes mit
Die Menschen, die es zu uns geschafft haben, sind mutig! Sie haben die Risiken abgewägt und haben aus Liebe zu sich und zu ihren Lieben den langen, schweren und höchst riskanten Weg gewählt. Dies sind Menschen, die Initiative beweisen. Aus einer Not heraus, zugegeben. Doch sicher gab es auch kriegsgebeutelte Menschen, die sich aufgegeben haben, geblieben sind und starben. Die Menschen, die es zu uns geschafft haben, sind wohlhabend gewesen. Sie konnten das Geld aufbringen, die Schlepper und Schleuser zu bezahlen. Sie sind oft hoch gebildet, haben angesehende Berufe gelernt und eine ungebremste Motivation zu arbeiten, zu leben, sich etwas aufzubauen und für ihre Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. Diese Charaktereigenschaften spiegeln eine Wertevorstellung wider, die mit der unseren konform läuft! Nur weil sie im Moment nichts haben, dreckig sind und wegen der schlimmen Erlebnisse nicht so offen lächlen, wie sie es in einer friedvollen Welt sicher tun würden, heißt es nicht, dass sie nie wieder gewissenhaft einen Beruf ausüben werden. Sie werden sich einbringen und dankbar ihren Teil für das Land beitragen, das sie aufgenommen und unterstützt hat! Sie werden in die Sozialkassen einzahlen und den Hartz IV Empfängern, die anständig sind und unverschuldet in diese Lage gekommen sind, mit ihren Beiträgen ebenso helfen, wie den Hartz IV Empfängern, die krakelen, fremdenfeindlich sind und aus fehlender Eigenverantwortung heraus von Sozialleistungen leben. Die heutigen Flüchtliche bezahlen die Renten von morgen mit. Mir gefällt die Vorstellung, dass der Idiot, der in einem Zug ein kleines Flüchtlingsmädchen einst im Jahre 2015 angepinkelt hat, nur deswegen seine Zahnprotese tragen kann, weil dieses Mädchen mit ihrem Traumjob in Deutschland im Jahre 2040 Sozialabgaben leistet.

4. Bildung ist der Schlüssel
Deutschland hat meiner Ansicht nach nun die große Chance, alle mitzunehmen. Durch die Zuwanderung muss bei der Bildung ganz an der Basis angesetzt werden. Es ist nun notwendig, grundlegendes Sprachwissen zu vermitteln. Wenn ich die jüngsten betrachte, können wir auch die deutschen Kinder, deren Bildungszugang aufgrund von Armut und sozialer Ungerechtigkeit eingeschränkt ist, mit abholen! Wir haben die Möglichkeit, eine Schicht, deren Hass und fehlende Empathie Gift für unsere Gesellschaft ist, aus der Unwissenheit in Allgemeinbildung und Empathie zu holen, indem wir die Weitervererbung von Verantwortungslosigkeit durchbrechen! Eine neue Generation von selbstbestimmten, gebildeten, geförderten Individuen kann aus diesen Zeiten der Neuordnung hervorgehen und eine starke, verantwortungsvolle und selbstbewusste Gesellschaft bilden!

Dieser Beitrag beruht auf meinem persönlichen Blickwinkel auf die Dinge. Es ist ein Apell an meine Mitmenschen, aber auch an die Regierenden, weiterhin das Richtige zu tun. Meine Vorstellungen sind utopisch, sagt nun vielleicht der eine. Nicht durchführbar, sagt vielleicht der andere. Als wir noch in Ruhe abends im Fernsehn Thriller und Dramen mit schrecklichen Szenarien von Terror, Krieg und Unmenschlichkeit geschaut haben, hat sich da je einer von uns träumen lassen, dass bald Menschen zu uns kommen, die so etwas wirklich erlebt haben? Dass es so etwas wirklich gibt? Und haben wir gedacht, dass es in Deutschland Menschen gibt, die mit vereinten Kräften Hand in Hand Tag und Nacht Spenden sortieren, Hygienepacks packen und Zuwanderern ein Lächeln, Hilfe und Hoffnung spenden? Das schien auch utopisch. Wir sind stärker und besser als wir denken.

 

In Hamburg haben sich alle Kräfte in den Messehallen geballt, um den Flüchtlichen eine gute Erstversorgung in Form von sinnvoll gepackten Sachspendenpaketen zusammenzustellen. In dieser Facebookgruppe werden täglich aktuell die Bedarfslisten gepostet. Es gibt auch die Aktion #BloggerfuerFluechtlinge, die ein Bewusstein schaffen will für Menschlichkeit, Spenden organisiert und aktiv zur Mithilfe aufruft.


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